Familie lebt in Gewächshaus, um Energie zu sparen

Im Sommer verbringen viele Schweden ihre Zeit auf dem Land in Ferienhäusern bei durchschnittlich +18 °C. Im Winter hingegen können die Temperaturen bis zu -14 °C betragen, was die meisten dazu veranlasst, in ihre warmen Stadtwohnungen zu flüchten. Doch Marie Grammer und Charles Sacilotto leben das ganze Jahr über in der Natur, ohne zu frieren. Sie haben eine geniale Möglichkeit gefunden, Wärme in ihrem Haus zu speichern – ein Energiesparhaus der etwas anderen Art!

Marie Grammer und Charles Sacilotto haben um ihr Ferienhaus herum ein Gewächshaus namens „Naturhus“ gebaut. Dieses einzigartige Gebäude besteht aus 4 mm dickem Sicherheitsglas und wurde wie eine zweite Fassade um das kleine Bungalow errichtet.

Es gibt genug Platz zwischen der Hauswand aus Holz und der Glaskonstruktion, um sich zu bewegen. Die Wärme sammelt sich in diesem Zwischenraum, wenn die Sonne auf die Glasfassade scheint. „Tagsüber ist es angenehm warm, aber im tiefsten Winter müssen wir morgens noch etwas heizen“, sagt Marie.

Dank der Wärmespeicherung ist es möglich, das Ferienhaus das ganze Jahr über zu bewohnen. Zusätzlich können das Ehepaar und ihre beiden Söhne dank dieser Technologie Pflanzen wie Tomaten, Gurken, Trauben und sogar Feigen anbauen, was aufgrund der Außentemperaturen in Schweden normalerweise nicht möglich wäre.

Marie berichtet, dass sie es am meisten genießt, ihren Kaffee morgens auf der Terrasse zu trinken, ohne nass zu werden. Anstatt eines herkömmlichen Daches verfügt das „innere Haus“ über eine Dachterrasse, die lediglich durch die Glasdecke des Gewächshauses geschützt ist. Hier ist genug Platz zum Spielen und Sonnenbaden im Sommer. Wenn es zu heiß wird, öffnet sich das Dach automatisch, um die Temperatur auszugleichen.

Neben dem Anbau von Pflanzen haben Marie und Charles ihr eigenes Ökosystem erschaffen. So sammeln sie Regenwasser und filtern mithilfe eines eigens von Charles konstruierten Abwassersystems Küchen- und Toilettenabwasser.

Das gefilterte Urinwasser wird als Dünger für die Nahrungsmittel liefernden Pflanzen verwendet, während die restlichen Bestandteile der Kloake in den Garten geleitet werden und dort als Düngemittel für Obstbäume und die umliegende Natur dienen. Marie erklärt, dass dies aber keinesfalls eklig oder gefährlich sei, da sie die Bakterien im Abwasser regelmäßig kontrollierten.

Die Familie bemühe sich, so Marie, immer bessere Wege zu finden, um sich selbst zu versorgen und der Umwelt alles zurückzuführen, was sie ihnen gebe. Sie planten schon weitere Umbauten, um die Wärme besser speichern zu können.

Im folgenden Video führen die beiden durch ihr Haus und erklären alle Funktionen (in englischer und französischer Sprache mit englischen Untertiteln).